Inspiration für den Alltag:"kostbare menschliche Existenz"
Wir befinden uns im Monat September. Es gab nochmal zum Ende des Spätsommers große Hitze. Jetzt kühlt es sich langsam ab und man bekommt ein Gefühl von Herbst. Viele Menschen haben diesen Sommer unter der Hitze gelitten. Da könnte man leicht denken, wie anstrengend es doch ist, ein Mensch zu sein. Vieles lässt uns aktuell leiden: Erstarken der rechten Politik, Messerattacken in unserem Alltag von Menschen mit radikalem Gedankengut, Krieg, radikaler Klimawandel und vieles andere. Daher möchte ich heute anfangen, über die "vier Erinnerungen" aus dem Buddhismus zu schreiben. Die vier Erinnerungen lauten: 1. kostbare menschliche Existenz 2. Vergänglichkeit/Tod 3. Karma 4. Samsara. Diese 4 Erinnerungen sind Reflexionen, die uns immer wieder wachrütteln, um aus unserem Alltags-Halbschlaf aufzuwachen und mit dem in Kontakt zu kommen, was wirklich wichtig ist in unserem Leben. Schauen wir uns diesmal den ersten Erinnerer an: "kostbare menschliche Existenz". Ist uns wirklich immer bewusst, wie wertvoll unser Leben ist? Wie wertvoll es ist, lebendig zu sein? Nutzen wir unsere Lebenszeit sinnvoll oder verschwenden wir sie? Solange wir gesund und munter sind, bekommen wir immer wieder Zeit, uns an unserem Leben zu erfreuen, uns Lebendig sein zu genießen. Und diese Freude ist ganz ohne Grund. Es ist erstmal wunderbar am Leben zu sein. In der Shambhala Tradition spricht man von "grundlegender Gutheit". Wir sind mit allem ausgestattet, was man als Mensch braucht in dieser Welt und das ist gut. Das ist okay. Es ist unglaublich kostbar, das es uns gibt. Mit dieser unerschütterlichen Grundlage können wir jeden Tag schauen, wie wir unser Leben sinnvoll gestalten können. Dafür braucht es nicht viel Geld oder Reichtum. Wir können die kleinen Dinge des Lebens genießen, für andere Menschen offen sein und ihnen zu hören. Doch oft sind wir so sehr mit unserem Alltagsstress und mit unseren alltäglichen Sorgen beschäftigt. Da fällt es schwer Momente der Wertschätzung für uns selber bewusst zu empfinden. Wir spüren vielleicht Müdigkeit, Traurigkeit, Alleinsein oder Angst. Sehr häufig kämpfen wir dann auch noch mit solchen Empfindungen, weil sie nicht da sein sollen. Die 1. Erinnerung: "kostbare menschliche Existenz", kann uns immer wieder dazu einladen, anzuhalten, auch vielleicht nur für 3-4 Atmenzüge, um uns zu spüren, uns zu beruhigen und um so wieder wahrzunehmen, wie wertvoll es ist, dass es uns gibt. Das hat nichts mit Arroganz zu tun, sondern sehr viel damit, einfach, freundlich und geerdet zu sein. Hier ein paar Fragen, die uns helfen können, wieder mit Wertschätzung für unser Leben in Kontakt zu kommen:
1.) Nehme ich mir regelmäßig am Tag einen Moment Zeit für mich, um nachzuspüren, wie es mir gerade geht?
2.) Wie kann dieser kurze Moment, für mich Zeit nehmen, ganz konkret aussehen?
3.) Wie fühlt es sich an, jeden Tag einen kurzen Moment für sich selber Zeit zu nehmen, um wieder Kontakt zu machen, mit der Kostbarkeit unserer menschlichen Existenz?
Ich
wünsche euch viel Freude und Inspiration beim Erforschen dieses Themas!
Bis zum nächsten Mal und mit Wertschätzung an der Lebendigkeit unseres Seins. Genießt den Monat September!
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